Ortschaftsratswahlen in den Radolfzeller Ortsteilen
Wahlbeteiligung
Möggingen 76,7 % - Markelfingen 72,4 % - Liggeringen 71,3 % - Güttingen 58,4 % -
Stahringen 48,2 %
Stimmenabstände zwischen Platz 1 und 8 bzw 10 (Güttingen)
Möggingen Güttingen Liggeringen
Platz 1 (Marc Rehm) 725 (Moritz Bohl) 546 (Hermann Leiz) 424
Platz 8/10 (Oliver Simon) 161 (Friedhelm Niewöhner) 333 (Tim Blessing) 298
Neu gewählter Ortschaftsrat Möggingen
Marc Rehm (725) – Andreas Thau (626) – Ralf Mayer (500) – Heidi Sopper (377) – Beate Schatz (300) – Dennis Heim (277) – Ralf Stolz (167) – Oliver Simon (161)
Durchschnittsalter: 49,7 Jahre zum Vergleich: alter Ortschaftsrat 2024: 64,6 Jahre
Vom Ortschaftsrat dem Gemeinderat einstimmig zur Wahl empfohlen:
Ortsvorsteher: Marc Rehm 1.Stellvertreterin: Heidi Sopper 2. Stellvertreter: Ralf Stolz
Europawahl in Möggingen im Vergleich zum Land (Prozentzahlen ohne Briefwähler)
Möggingen Baden-Württemberg
CDU: 33,8 32,0
Grüne: 22,4 13,8
SPD: 10,7 11,6
AfD: 10,3 14,7
FDP: 6,2 6,8
BSW: 4,8 4,5
„Warum kann eigentlich der Ortschaftsrat nicht selbst den Ortsvorsteher wählen?“
„Bei der Gemeinderatswahl habe ich Stimmen verschenkt, weil ich zu wenig Leute gekannt habe.“
„Die Grünen können machen was sie wollen, in Möggingen kriegen sie immer eine satte Stimmenzahl!“
In Möggingen gab es offensichtlich ein sehr hohes Interesse an der Wahl zum Ortschaftsrat. Neben der traditionell hohen Wahlbeteiligung, die für ein starkes Demokratiebewusstsein im Dorf spricht, könnte auch noch eine Rolle gespielt haben, dass einige jüngere Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl standen (siehe Durchschnittsalter des neuen Ortschaftsrates) und dass eine Reihe von Wählerinnen und Wählern mit ihrer Stimmabgabe einen Wechsel beim Amt des Ortsvorstehers in die Wege leiten wollten.
Eindeutig positiv hat sich die Entscheidung ausgewirkt, die Kandidatinnen und Kandidaten auf zwei Listen zu verteilen, und somit dem Wähler die Möglichkeit zu geben, einem Kandidaten bis zu drei Stimmen zu geben. Der Vergleich mit Güttingen und Liggeringen (dort gabe es jeweils nur eine Liste mit nur einer Stimme pro Kandidat) zeigt, dass in Möggingen die Abstände zwischen dem 1. Platz und dem 8. (bzw. 10. in Güttingen) viel größer sind und es zu einem viel klareren Ergebnis kommt, das den Wählerwillen viel deutlicher macht.
Geradezu absurd erscheint die Praxis bei der sogenannten Mehrheitswahl mit einer Liste, leere Stimmzettel als gültig zu werten und den ersten 8 oder 10 je 1 Stimme zu geben, obwohl die Reihenfolge alphabetisch bestimmt wurde.
Bei der Europawahl wählte Möggingen bei den meisten Parteien ähnlich wie Baden-Württemberg mit zwei Ausnahmen: die Grünen haben einen deutlich höheren Anteil, die AfD einen vergleichsweise geringeren. Fazit: Im kleinsten Ortsteil Radolfzells gibt es eine klare Mehrheit für Schwarz-Grün.
Jürgen Karrer
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