Im Fokus: Das Mögginger Dorfgemeinschaftshaus

Fakten

Seit Jahren befasst sich der Mögginger Ortschaftsrat mit der Forderung des Narrenvereins nach einer Unterbringungsmöglichkeit für Gerätschaften der Vereine. Allerdings verwarf er die Idee, das freie Grundstück neben dem Rathaus für den Bau eines Lagerschuppens zu „verschwenden“. Ebenso schloss er aus, das Gelände zu verkaufen mit dem Ziel, Wohnungen zu errichten. Dabei war ein wichtiges Argument die Lage neben Jugendraum und Rathausstüble - Klagen wegen Lärmbelästigungen wären vorprogrammiert gewesen. Das Grundstück sollte in städtischem Eigentum bleiben und eine Bebauung der Dorfgemeinschaft zugute kommen. Dabei war die Errichtung eines Dorfgemeinschaftshauses eine Option. Die Frage war nur, wie das finanziert werden sollte.


 

Vor diesem Hintergrund ist das Angebot des Spenders zu sehen, Möggingen und damit der Stadt einen Betrag von einer Million Euro für den Bau eines solchen Hauses zu schenken. Es bot sich die einmalige Gelegenheit, dem Raumbedarf von Vereinen nachzukommen, verbunden mit den Chancen, die ein barrierefreier Versammlungsraum dem Dorf bietet. Das Angebot erfolgte im Juni 2023; es folgte ein langer Prozess der Abstimmung mit dem Radolfzeller Gemeinderat, der finanzielle Folgelasten für die Stadt befürchtete und keine freien personellen Kapazitäten für die Baubegleitung durch die Stadt sah. Die Lösung, dass der Spender als Bauherr fungiert und das Haus der Stadt schlüsselfertig als Sachspende übergeben will, führte schließlich dazu, dass der Gemeinderat im Juni 2024 einstimmig der Annahme der Spende zustimmte.


Nicht angenehm für das Informationsbedürfnis der Mögginger war dieser lange Zeitraum, weil Ortsverwaltung und Ortschaftsrat dem Oberbürgermeister zugesagt hatten, die Angelegenheit bis zur finalen Entscheidung vertraulich zu behandeln.

 
 
 

Stimmen aus dem Volk

  • „Wer zahlt die Unterhaltungskosten?“
  • „Möggingen hat genügend Räumlichkeiten für Veranstaltungen.“
  • „Die Bürgerinnen und Bürger hätten frühzeitig informiert und mit einbezogen werden müssen.“
  • „Da wollen sich Leute ein Denkmal setzen!“
  • „Es ist ein Luxusprojekt.“
  • „Eigentlich brauchen wir es nicht, aber wer verzichtet schon auf  eine Million!“
 
 

Meinung

Möggingen ist nur ein kleiner Teil von Deutschland, aber beim Projekt Dorfgemeinschaftshaus zeigte sich einiges, was für das ganze Land charakteristisch ist: Übergroße Vorsicht bei Entscheidungsträgern aus Angst Fehler zu machen (Geheimhaltung) – Personalmangel in der Verwaltung, was einer zügigen Abwicklung von Projekten im Wege steht (man braucht ein Jahr, um eine Spende anzunehmen) – Kleingeistigkeit bei Volksvertretern (sperrige Haltung eines Teils des Gemeinderats) und Bürgern, die bei Vorhaben eher Nachteile suchen anstatt Chancen zu nutzen (kritische Stimmen im Dorf) – unsaubere mediale Behandlung von Themen (Südkurierartikel vom 29.05.).
 


Man muss es aber einmal deutlich aussprechen: Eine Ablehnung der Spende hätte den Verzicht auf ein vielfältig nutzbares Gebäude im Dorfzentrum und damit einen langfristigen Mehrwert für Möggingen bedeutet. Und im Vergleich zu einer Million sind die verbleibenden Kosten für die Stadt Radolfzell sehr gering.


Jürgen Karrer




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